Kommunikationskultur

 

Die Art und Weise, wie wir uns mitteilen und verständlich machen wollen, nimmt Einfluss darauf, wie sich die am Bildungs- und Erziehungsprozess Beteiligten verhalten. Unsere Sprache ist ein hohes Gut. Sie befähigt uns, Motivation und Identifikation zu stiften.

In Schulen ist die Bandbreite kommunikativer Elemente extrem groß. Wie wird der Vertretungsplan kommuniziert, woher erfahre ich Terminänderungen, was von all dem ist für wen bestimmt?

Die Schaffung geeigneter Organisationsformen für eine effektive schulische Zusammenarbeit ist wichtig.

Häufig entstehen unnötige Missverständnisse, weil die Kommunikationskette nicht eindeutig ist.

Um dem entgegenzuwirken, ist eine Form der kollegialen Begegnung eingerichtet worden, die es ermöglicht, dass bei Bedarf wechselnde Gruppen von Lehrkräften zu unterschiedlichen Themen regelmäßig zusammenkommen. Diese Meetings basieren auf Freiwilligkeit, erfreuen sich aber wachsender Beliebtheit.

 

Unsere Schule nutzt selbstverständlich die üblichen Formate, wie Pinnwand, digitales schwarzes Brett, DSBmobile und weitere Medien. Nichts davon ersetzt das gesprochene Wort. Vieles hängt davon ab, WIE wir miteinander umgehen. Verständnis füreinander und Empathie sind Säulen im schulischen Alltag, die auf einer Stufe stehen mit der schulischen Profilbildung und Bildungsarbeit. Ein Schulbetrieb mit weit über 700 Menschen, die sich täglich begegnen, aufeinander angewiesen sich und voneinander lernen (wollen) ist auf ein respektvolles Miteinander angewiesen. Nur so entwickelt sich das notwendige Vertrauen.

 

Zu den größten Erfolgen der schulischen Arbeit aus den letzten Jahren zählt unser friedliches Schulklima. Die bisher stattgefundenen Schulvisitationen haben neben den Erkenntnissen über die Bildungsstandards an der Bürgelschule die besondere Qualität des Schulfriedens hervorgehoben.

In diesem Zusammenhang wurde der Begriff einer außergewöhnlichen Schulhygiene geprägt.

Wir haben sehr viel zu verlieren, wenn wir dieses hohe Gut aus den Augen verlieren.

Es gibt keinerlei Anlass zur Selbstzufriedenheit.

 

Veränderungen in der Gesellschaft bedeuten auch Veränderungen im schulischen Alltag. In diesem Zusammenhang haben soziale Medien einen beachtlichen Stellenwert eingenommen.

Die Alltagskommunikation über Smartphones ist aus der schulischen Realität nicht wegzudenken und erfordert einen unaufgeregten Umgang damit.

 

Unser insgesamt friedliches Schulklima ist das Ergebnis einer jahrelang kultivierten Struktur aus dem Zusammenwirken unterschiedlicher Handlungsmuster und Charaktere. Niemand hat das Recht, für sich in Anspruch zu nehmen, dass nur seine pädagogische Herangehensweise den Erfolg der Schule ausmachen würde. Mitunter ist es so, dass gerade die Ausgewogenheit aus unterschiedlichen Mustern jedem Einzelnen die Arbeitsgrundlage für das Ausleben seiner Strategie bietet. Diese respektvolle Sicht auf die Leistung jedes Kollegen muss auch mit Blick auf die Altersstruktur des Kollegiums insgesamt verstärkt in unser Bewusstsein rücken.

 

Der grundsätzliche Anspruch muss im Rahmen der Ideen eines freudbetonten Lernens sein, auf Augenhöhe zu agieren, Hierarchien zu akzeptieren und jeden so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Zielführend sind im Bedarfsfall die selbstkritische Sicht und das Handeln danach. Erfahrungsgemäß hat sich im Rahmen von Problemlagen die sachliche Abstimmung mit dem Lehrerrat zur Beurteilung der jeweiligen Situation bewährt. Im Sinne einer zielführenden Schlichtung hat das Wirken des Lehrerrats eine sinnstiftende Aufgabe und hat die Möglichkeit zur Problemlösung bevor ein Konflikt erwachsen würde. Wir hatten zuletzt diese Instanz noch bewusster als ausgleichenden Pol angenommen und damit Erfolg. Grundsätzlich hat unsere gesamte Interaktion gezeigt, dass die Hinwendung zu mehr Gelassenheit das Schulklima positiv beeinflussen kann. Im Rahmen von Teamtagen rücken Teile des Kollegiums enger zusammen und entwickeln Verständnis für andere Sichtweisen und pädagogisches Vorgehen.